II. Sehen bei Dunkelheit

1007. Bei Dunkelheit erscheinen
- Gegenstände größer,
- Entfernungen weiter,
- plötzliche aufleuchtendes Licht heller und dadurch näher.
Beobachtet man bei Dunkelheit über längere Zeit einen Gegenstand, scheint es, als ob er sich bewegt. Gegenstände verändern scheinbar ihre Form und Farbe.

1008. Die Augen benötigen längere Zeit (bis zu 30 Minuten), sich an das wechselnde Licht, besonders an die Dunkelheit, anzupassen. Müdigkeit und Überanstrengung der Augen schwächen die Sehfähigkeit und erhöhen die Anfälligkeit für Sinnestäuschungen.

1009. Greller Lichteinfall schränkt die Sehfähigkeit für kurze Zeit ein oder hebt sie sogar auf (Blendung). Selbst das Anzünden einer Zigarette beeinträchtigt vorrübergehend die Sehfähigkeit.
Rotes Licht blendet die Augen kaum. Deshalb ist beim Gebrauch der Taschenleuchte der Rotfilter zu benutzen.

1010. Bei Dunkelheit sieht der Soldat besser gegen den Horizont, vor dem sich Ziele deutlich abheben. Es ist daher von Vortiel, Stellungen in tiefer gegegenem Gelände zu erkunden.

 

III. Hören bei eingeschränkter Sicht

1011. Bei eingeschränkter Sicht muß sich der Soldat vermehrt auf sein Gehör verlassen.
Er muß in der Lage sein,
- Geräusche zu erkennen und zu unterscheiden,
- Richtungen zu Geräuschquellen festzustellen,
- Entfernungen dorthin zu schätzen.

1012. Tageszeit, Wetter und Gelände können Hörbarkeit von Geräuschen begünstigen oder beeinträchtigen.
Geräusche können bei Dunkelheit auf weitere Entfernungen als bei Helligkeit zu hören sein.

1013. Das Hören wird begünstigt durch:
- leichten Gegenwind oder Windstille,
- Frost, klare Nachtstunden oder
- flaches, unbedecktes Gelände.
Dichter Nebel, Regen und Schneetreiben dämpfen Geräusche.

 

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