c) Einnorden der Karte
330. Mit dem Marschkompaß wird die Karte wie
folgt eingenordet:
- Teilscheibe drehen, "N" (Norden) mit der Ablesemarke in Übereinstellung
bringen;
- Marschkompaß mit der nalegekante so an die Nord-Süd-Gitterlinie
legen, daß der Richtungspfeil zum oberen Kartenrand zeigt;
- Karte mit angelegtem Marschkompaß so lange drehen, bis die Magnetnadel
auf "N" eingespielt ist (Bild 309).
Bild 309
Einnorden der Karte mit dem Marschkompaß
d) Ermitteln und Anwenden von Kompaßzahlen
331. Mit den Kompaßzahlen 0 bis 64 lassen sich Richtungen
eindeutig bestimmen.
Die Abweichung um eine Kompaßzahl bedeitet im Gelände auf 1000m
Entfernung eine seitliche Abweichung von 100m.
332. Zum Ermitteln einer Kompaßzahl zu einem sichtbaren
Geländepunkt muß der Soldat
- Den Geländepunkt über imme und Korn anvisieren
- Die Teilscheibe drehen, bis die Magnetnadel auf "N" (norden) eingespielt
ist (dabei die Nadel im Spiegel beobachten).
- Die gesuchte Kompaßzuahl an der Ablesemarke ablesen.
333. Beim Ermitteln einer Kompaßzahl nach der Karte zwischen
zwei Punkten ist wie folgt zu verfahren:
a. teilscheibe ohne West-Ost-Band (Bild 310)
- Den Kartenpunkt, von dem aus die Richtung bestimmt werden soll (z.B. Ausgangspunkt
für Bewegungen), mit dem Richtungspunkt durch eine Hilfslinie verbinden;
- Karte einnorden.
- Den Marschkompaß mit der Anlegekante so an die Hilfslinie anlegen,
so daß der Richtungspfeil zum Richtungspunkt zeigt.
- Den Marschkompaß festhalten und die Teilscheibe so lange drehen, bis
die Magnetnadel auf "N" (Norden) einspielt.
- Die gesuchte Kompaßzahl an der Ablesemarke ablesen.
Bild 310
Ermitteln einer Kompaßzahl nach der Karte
(ohne Benutzung des West-Ost-Bandes)
b. Teilscheibe mit West-Ost-Band
- Wie unter a. eine Hilfslinie ziehen und den Marschkompaß mit der Anlegekante
an die Hilfslinie legen.
- Das "N" der Teilscheibe zum oberen Kartenrand drehen.
- Den Marschkompaß entlang der Hilfslinie so lange verschieben, bis
unter dem West-Ost-Band eine waagerechte Gitterlinie oder ein Ortsname erscheint.
- Die Teilscheibe zur genauen Einstellung drehen, bis das West-Ost-Band mit
dieser Gitterlinie oder der Unterkante des Ortsnamens in Deckung gebracht
ist.
- Die gesuchte Kompaßzahl an der Ablesemarke ablesen.
Dieses Verfahren erspart das Einnorden der karte; es ist daher nicht nötig,
von Gegenständen, die die Magnetnadel beeinflussen (Nr.
327), Abstand halten.
Dies gilt ebenfalls für das Übertragen einer Kompaßzahl in die
Karte bei Verwendung einer Teilscheibe mit West-Ost-Band (Nr.
334 b).
334. Für das Übertragen einer Kompaßzahl in die Karte
gilt:
a. Teilscheibe ohne West-Ost-Band (Bild 311)
- Die Karte einnorden.
- Die Kompaßzahl mit der Ablesemarke in Übereinstimmung bringen.
- Den Marschkompaß mit der Null-Marke der Anlegekante an den Kartenpunkt
anlegen, von dem aus die Kompaßzahl gilt (z.B. Ausgangspunkt für
Bewegungen).
- Den Marschkompaß um die Null-Marke der Anlegekante drehen, bis die
Magnetnadel auf "N" (Norden) einspielt.
- An der Anlegekante entlang eine Linie ziehen.
Damit ist die durch die Kompaßzahl bezeichnete Richtung
vom gegebenen Kartenpunkt aus in die Karte übertragen.
Bild 311
Übertragen einer Kompaßzahl in die Karte
(ohne Benutzung des West-Ost-Bandes)
b. Teilscheibe mit West-Ost-Band
- Die Kompaßzahl mit der Ablesemarke in Übereinstimmung bringen.
- Den Marschkompaß so auf die Karte leben, daß
- das "N" der Teilscheibe am oberen Kartenrand zeigt,
- die Anlegekante durch den Kartenpunkt läuft, von dem aus die Kompaßzahl
gilt (z.B. Ausgangspunkt für Bewegungen),
- das Ost-West-Band sich in Deckung mit einer waagerechten Gitterlinie oder
der Unterkante eines Ortsnamens befindet.
- Entland der Anlegekante vom gegebenen Kartenpunkt aus in der vom Richtungspeil
angezeigten Richtung eine Linie ziehen.
Damit ist die durch die Kompaßzahlö bezeichnete Richtung vom gegebenen
Kartenpunkt aus in die Karte übertragen.
c. Ist neben der Kompaßzahl auch die Entfernung bekannt, läßt
sich durch Abgreifen dieser Entfernung auf der Linie ein Punkt auf der Karte
bestimmen.
335. Der Soldat verfährt zum Übertragen einer Kompaßzahl
ins Gelände wie folgt:
- Die Kompaßzahl mit der Ablesemarke in Übereinstimmung bringen.
- Den Marschkompaß waagrecht vor dem Körper halten.
- Über Kimme und Korn visieren und den Körper mit dem Marschkompaß
so lange drehen, bis die Magnetnadel auf "N" einspielt.
Der Soldat prägt sich für die ermittelte Richtung Richtungspunkte
ein (Bild 312).
Bild 312
Übertragen einer Kompaßzahl ins Gelände
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